Nicht-monogame Beziehungen? Ja, es gibt nicht nur die Polyamorie…
Nicht-monogame Beziehungen lassen sich auf so vielen Ebenen definieren. Dabei geht es um Lebensbeziehungen, hin zu Lebensstilen und Bindungsarten. Nicht-monogame Beziehungen beinhalten nicht nur polyamore Beziehungen. Das ist hier Thema.
In dem Zusammenhang kläre ich gleich über jegliche Begrifflichkeiten auf.
1. Das Leben in einer nicht-monogamen Lebensform
Beziehungsanarchie
beschreibt die Lebensführung zwischenmenschlicher Beziehungen
auf Basis
individueller Wünsche
anstatt feststehender Normen und Regeln.
Offene Beziehungen
haben wenig mit Liebe, mehr mit körperlichen Empfindungen gemein.
Offene Beziehungen stehen für mehr als eine Sexualbeziehung
oder dem sexuellen Ausleben ohne Beziehung.
Polyamorie
Poly = viel
Amorie = die Liebe
Es geht hier vor allem um das Lieben vieler Menschen,
weniger um eine sexuelle Komponente.
Polygamie
Gamie= die Ehe oder die Paarung
Polygamie wurde in der Fauna Tiere mit zahlreichen verschiedenen Sexualpartner beschrieben.
Juristisch gesehen beschreibt es nun die verbotene Vielehe.
2. Poly ist nicht gleich Poly… Lebensweisen der verschiedenen Polyformen
Hierarchisch, Egalitär
oder Solo Polyamorie
In polyamoren Beziehungen kann es auch Abstufungen geben.
Gibt es ein Hauptpaar mit zahlreichen Nebenpartnerschaften nennt man die hierarchisch.
Egalitäre Polybeziehungen beschrieben gleichberechtigte Bindungen.
Solo-Polys definiert Menschen, welche mehrere Partner*innen lieben, aber autonom leben.
Polyfidelity
beschreibt eine romantische Beziehungsstruktur von gleichberechtigten Partner*innen, bei denen sexuelle und/oder romantische Aktivitäten nur auf diese Gruppe beschränkt sind.
Ist nicht selten nur eine geschlossene Triade.
Poly-/Mono-Beziehungen
Wohl die schwierigste Polyform, wenn ein Part mono liebt.
Schwierig heißt aber nicht unmöglich.
Einhorn-Polyamorie
Oder auch Drachen-Polyamorie.
Ein Paar sucht ihr Fabelwesen, diese 3. perfekte Person zur Vervollständigung ihrer Partnerschaft.
3. Alle nicht-monogamen Lebensstile im Überblick
In nicht-monogamen Kreisen ist diese Grafik schon bekannt. Diese habe ich aus dem englischen übersetzt und etwas zusammengefasst. Und trotzdem zeigt sich, dass fast 50 nicht-monogame Lebensstile zusammen kommen.
Hier geht es nicht um Beziehungen im speziellen. Hier geht es um den persönlichen Lebensstil.
Im Groben findet hier eine Unterteilung in offene und polyamore Bindungsbereiche statt. Beides lässt sich auf das Swingen sowohl dem BDSM und D/s anpassen. Hier gibt es folgende Unterteilungen und Überschneidungen.
Im Bereich Swingen
- Soft swingen – heißt nur miteinander im Swingerumfeld.
- Swingen in geschlossenen Gruppen oder Kreis.
- Verabredungen zum Spiel auf einen Abend.
- (Rollen-)Spiele während / auf Con´s.
- BDSM-Swinger-Spielparties.
- BDSM- Swinger-Spielparties, nur wenn man Single ist.
Im Bereich BDSM und D/s
- Nur 1 Kinkipart in Beziehung und man versucht sich zu arrangieren.
- 1 Kinkipart, der auch nur allein Bedürfnisse erkundet.
- Der Dom hat zahlreiche Spielpartner*innen.
- Spiele im Swingergumfeld, auch mit Intimität und Gefühl.
- Der Dom arrangiert sexuelle Gruppenspiele.
- D/s Dinge dürfen, Emotionales oder Sex ist ausgeschlossen.
- D/s Dinge mit Sex dürfen, ohne Emotionen,
- D/s Dinge mit Emotionen dürfen, ohne Sex.
- Polyamore Spiele im BDSM Umfeld.
Im Bereich Polyamorie
- Viel-Liebe auf einen Kreis, oder auf bestimmte Personen beschränkt.
- Viel-Liebe auf Geschlechter beschränkt.
- Hierarchische, Egalitäre Polyamorie oder Solo-Polyamorie, siehe oben.
- Die Suche nach dem Einhorn – beschreibt die Suche nach einer 3. perfekte Person für beide.
- Polyamorer lebt mit 1 Monoamoren in einer Beziehungen
- Kombination Beziehungsanarchie und Polyamorie.
- Don´t ask and don`t tell – Dinge aus Poly-/offenen Beziehungen oder Spielen werden nicht mit anderen Partnern besprochen / geteilt.
Wichtigste Quellen:
Fremdwörtlexikon zum Fachbegriffe/Herkunft klären
Originalgrafik von Franklin Veaux zu den nicht-monogamen Typen