erste Hilfe bei Depressionen
Auch wenn ich die Depression in meinen Beratungen nicht direkt zum Thema mache, begegnet es mir doch stetig bei der Arbeit. Klar ist schon, dass in unserer gemeinsamen Zeit Menschen oft ihr Leben hinterfragen. Zumeist kommen sie ja auch deswegen zu mir. Sie suchen nach dem Sinn des Lebens, sie hinterfragen sich und alles erscheint irgendwie bedeutungs- oder ausweglos.
Ich sitz hier zumeist zwischen den Stühlen, da viele der Betroffenen nicht wissen, wohin sie sich wenden sollen, sich nicht ernst genommen fühlen und oft, und das vor allem, sich mit ihren Symptomen nicht verstanden fühlen.
Nicht selten sagen sie Dinge wie: „ich fühle mich schwach, sehe aber keinen Grund zum Arzt zu gehen.“ Sie fühlen keine körperlichen Schmerzen perse, eigentlich oft gar nichts. Warum also sollten sie dann zum Arzt gehen.
Diese Problematik beobachte ich schon lange und das macht mir Sorgen. Sehr viele Menschen begegnen mir, welche allein vor dem Gang zum Arzt unendliche Angst haben. Das schlechte Gewissen etwas Falsches zu tun, wertlos für die Gesellschaft zu sein, auf Arbeit doch gebraucht zu werden, drängt sie dazu, diesen Schritt auf ewig vor sich her zu schieben. Burn Outs folgen, Depressionen wachsen…
Dieses rechne ich leider unserer Gesellschaft an
Erzogen durch und mit Druck geht die Arbeit immer vor. Ein Ausfall wird vor allem aber von uns selbst nicht akzeptiert.
Wenn Betroffene mit Depression nicht zum Arzt gehen wollen/können, keine therapeutische Unterstützung finden, welche Optionen bleiben ihnen dann?
Damit habe ich mich auseinander gesetzt. Ist es mir nicht möglich Depressionen zu heilen, kann ich aber gerne einen Weg weisen.
Am Beispiel für Dresden habe ich hier einige Adressen und Namen aufgeführt, wohin sich jeder! Betroffene wenden kann. Gibt man diese Namen mit einer beliebigen anderen Stadt ein, findet man schnell auch Ansprechpartner in seiner Nähe:
Ansprechpartner bei Burn-Out und Depression
1. Stichwort „Verein“ – oder Freier gemeinnütziger Träger der Sozialpsychiatrie
Die GESOP: ein freier gemeinnütziger Träger der Sozialpsychiatrie in Dresden und Umgebung bietet verschiedene Wohn-, Betreuungs-, Therapie- und Beratungsangebote für Menschen mit einer psychischen Erkrankung und/ oder Suchterkrankung an, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und Glauben.
Auf der Homepage dazu finden sich hier die Öffnungszeiten, Termine gibt es aber auch nach telefonischer Anmeldung unter Telefon.
Telefonische Beratungen sowie die Beratungen über E-Mail werden hier ebenfalls möglich gemacht.
Ansprechpartnerin
Teamleiterin Gabriele Regner
Tel 0351 437 082 20
Fax 0351 437 082 80
E-Mail kbs@gesop-dresden.deAdresse
Michelangelostraße 11 (Seiteneingang),
01217 Dresden
2. Stichwort „Psychosozialer Trägerverein“
Psychosozialer Trägerverein Sachsen e.V. – ptv Sachsen: eine psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle (PSKB) mit einem offenen und vielseitigen Angebot zur Unterstützung von Menschen mit einer psychischen Erkrankung und/oder psychosozialen Belastungen, für deren Angehörige, Familien und Kontaktpersonen.
Bereichsleiter*in
Christine Weimann
03 51 – 65 69 00 86
03 51 – 65 69 83 69
pskb-dresden@ptv-sachsen.deAdresse
Naumannstraße 3a
01309 Dresden
Termine gibt es hier nach telefonischer Vereinbarung.
3. Stichwort: Psychosozialer Krisendienst
Der SG Psychosozialer Krisendienst des Dresdner Gesundheitsamtes: eine psychologische Beratungsstelle für Menschen in seelischen Krisen- und Notsituationen. Das Team besteht aus Psychologinnen und Psychologen und bieten kurzfristig und auf Wunsch anonym psychologische Beratungen für Erwachsene an. Die Beratungen sind kostenfrei. Eine elektronische Gesundheitskarte oder ärztliche Überweisung wird nicht benötigt. Es können bis zu fünf Beratungssitzungen in Anspruch genommen werden. Um telefonische Anmeldung wird gebeten.
Telefonische Anmeldung
Montag bis Freitag, 9 bis 11 Uhr: 0351-4885341Telefonische Krisenberatung (Telefon des Vertrauens)
Montag bis Sonntag, 17 bis 23 Uhr: 0351-8041616Adresse
Ostra-Allee 9, 01067 DresdenÖffnungszeiten
Montag bis Donnerstag: 8.30 bis 12 und 13 bis 17 Uhr,
Freitag: 8.30 bis 14 Uhr
4. Sozialpsychiatrische Dienste der Stadt
Eine Alternative sind die Sozialpsychiatrischen Dienste der Städte. Für Dresden sind diese untergliedert nach Stadtteilen:
Sozialpsychiatrischer Dienst West
Erreichbar unter:
Braunsdorfer Straße 13,01159 Dresden
Telefon 0351-4885362Öffnungszeiten
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 8 bis 12 Uhr
Dienstag, Donnerstag 14 bis 18 Uhr
Sozialpsychiatrischer Dienst Süd/Ost
Erreichbar unter:
August-Bebel-Straße 29, 01219 Dresden
Telefon 0351-4777440Öffnungszeiten
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 8 bis 12 Uhr
Dienstag, Donnerstag 14 bis 18 Uhr
Sozialpsychiatrischer Dienst Mitte
Erreichbar unter:
Richard-Wagner-Straße 17, 01219 Dresden
Telefon 0351-4888422Öffnungszeiten
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 8 bis 12 Uhr
Dienstag, Donnerstag 14 bis 18 Uhr
Sozialpsychiatrischer Dienst Nord
Erreichbar unter:
Große Meißner Straße 16, 01097 Dresden
Telefon 0351-4885304Öffnungszeiten
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 8 bis 12 Uhr
Dienstag, Donnerstag 14 bis 18 Uhr
Auf den Seiten deiner Stadt findest du zudem auch andere / weitere Anlaufstellen und Notfalltelefonnummern.
Fazit
Ich meinerseits kann nur das Angebot machen, euch bei der Kontaktaufnahme zu helfen. Denn ich weiß, dieser erste Schritt ist schon für viele Betroffene nicht vorstellbar.
Ansonsten empfehle ich trotzdem immer: Gehe zuerst zu deinem Hausarzt, deiner Hausärztin, auch hier werden dir Anlaufstellen in deiner Umgebung angeboten. Erzähle von deinen Symptomen. Bitte um eine Überweisung zum Psychologen und um eine Krankschreibung. Und ja diese sollte nicht nur 1 Woche sein. Gehe davon aus, dass du über kurz oder lang sowieso länger auf Arbeit ausfällst.
Du musst das nicht alles allein schaffen, suche dir eine Vertrauensperson. Vielleicht kann diese Helfen bei Arztbesuchen und Adressen heraussuchen. Erkenne deine Symptome: Antriebslosigkeit über mehrere Wochen, ständige Müdigkeit und Überforderung selbst bei den „einfachsten“ Dingen. Freudlosigkeit und auch keine Begeisterung für Hobbies mehr sind ebenso Alarmzeichen.
Es muss nicht immer erst der Akut- oder ein absoluter Problemfall sein. Schon erste Anzeichen können schlimmeres verhindern. Du bist es wert, auch wenn du es nicht fühlst.
Kann ich dir helfen? Melde dich einfach bei mir: schreib oder buche einen Termin.